Radio, Wallisellen und der Duft von Benzin
gebundene Ausgabe
zocher & peter verlag kmg
170 Seiten
«Radio begann mit einem kastanienbraun gemaserten, oben abgerundeten Holzkasten auf der Lade mit dem tönernen Essigfass und der Kupferpfanne für die Blut- und Leberwürste hoch über unserem Küchentisch.» So beginnen Adrian Naefs Kindheits- und Jugenderinnerungen – Erinnerungen an ein Leben auf dem Land, an eine Zeit, als das Land noch Landwirtschaft bedeutete und nicht Vorort einer Agglomeration.
Das Kirchengeläut gliederte den Tagesablauf, und das Radio war die bedeutendste Informationsquelle, welche die Vorgänge der weiten, grossen Welt in das beschauliche Wallisellen brachte. Die Männer rauchten «Sullana»; alle halfen bei der Ernte und achteten auf das Zeitzeichen von Radio Beromünster; man erschreckte die Kinder mit der Warnung vor dem Bankräuber Deubelbeiss.
Aber das Bauernleben ist bereits durch die Moderne bedroht. Während früher Kuhherden grasten und Getreide wuchs, dehnen sich metastasenartig die Siedlungen der Grossstadt aus. Dort, wo von Landwirtschaftsland in Bauland umgezont wird, verändern sich auch die Lebensgewohnheiten der Menschen.
Adrian Naef begleitet diese Entwicklung mit den Augen des Heranwachsenden, der ganz andere Welten kennenlernt als seine Eltern und Grosseltern.
Lesung Ortsmuseum Wallisellen – Bericht Televista vom 26. Mai 2023